Was ist das gespenst von canterville (erzählung)?

"Das Gespenst von Canterville" ist eine Erzählung des irischen Schriftstellers Oscar Wilde. Sie wurde erstmals im Jahr 1887 veröffentlicht und gilt als eine der bekanntesten und beliebtesten Geistergeschichten der englischen Literatur.

Die Geschichte handelt von der Familie Otis, einer wohlhabenden amerikanischen Familie, die ein altes englisches Herrenhaus namens Canterville Chase kauft. Das Herrenhaus ist jedoch von einem berüchtigten Geist, dem "Gespenst von Canterville", bewohnt, das seit Jahrhunderten die Bewohner des Hauses terrorisiert.

Anders als in traditionellen Geistergeschichten, in denen die Protagonisten Angst vor dem Gespenst haben, reagiert die Familie Otis auf die Spukereignisse mit Ironie und Spott. Der junge Sohn der Familie versucht sogar, das Gespenst mit allerlei Tricks zu erschrecken. Das Gespenst, das selbst anfangs von der Reaktion der Familie Otis überrascht ist, gibt jedoch nicht auf und versucht weiterhin, die Familie zu erschrecken.

Im Laufe der Geschichte wird klar, dass das Gespenst von Canterville nicht böswillig ist, sondern unter dem Fluch eines Verbrechens leidet, das es im Leben begangen hat. Eine junge Amerikanerin namens Virginia, Tochter der Familie Otis, entwickelt Mitgefühl für das Gespenst und entscheidet sich, ihm zu helfen, Erlösung zu finden. Dadurch wird das Geheimnis des Gespenstes gelüftet und die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung.

Die Erzählung kombiniert hintergründigen Humor mit übernatürlichen Elementen und hinterfragt dabei die klassischen Klischees von Geistergeschichten. Sie thematisiert auch den Unterschied zwischen amerikanischer Pragmatismus und europäischem Aberglauben.

"Das Gespenst von Canterville" wurde mehrmals verfilmt und für Theateraufführungen adaptiert. Es ist ein zeitloser Klassiker, der sowohl für seinen Unterhaltungswert als auch für seine satirischen Kommentare über die menschliche Natur und Traditionen gelobt wird.